Abendblatt startet mit Haspa und Asklepios-Kliniken eine Initiative, um Lesekompetenz und Allgemeinbildung zu stärken.

Hamburg. Immer wieder haben Schulabgänger Probleme mit dem Lesen und Verstehen längerer Texte, stellen Ausbildungsleiter von Unternehmen fest, oftmals fehle jungen Leuten auch Allgemeinwissen. Mit einem einzigartigen Projekt für Auszubildende startet das Hamburger Abendblatt jetzt zusammen mit der Haspa und den Asklepios-Kliniken eine groß anlegte Bildungsinitiative.

Zwölf Monate lang erhalten die Auszubildenden jeweils die tagesaktuellen Ausgaben des Abendblatts nach Hause geliefert - dann beginnt die eigentliche Arbeit für die jungen Leute, abseits ihrer normalen Ausbildung in den Betrieben. Sie sollen durch die Beschäftigung mit der täglichen Zeitungslektüre mit den Medien besser vertraut gemacht werden und auf diese Weise nicht nur ihr Leseverhalten ausbilden, sondern auch ihre Allgemeinbildung verbessern. Die Abendblatt-Abonnements werden durch die beteiligten Unternehmen gesponsert, die sich dadurch leistungsstärkere junge Mitarbeiter versprechen. Bei der Haspa machen 64 der insgesamt 160 neuen Auszubildenden mit, bei Asklepios sind 77 neue Lehrlinge mit dabei.

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Das Mammutprojekt, das vom Abendblatt und den Firmen begleitet wird, hat unterschiedliche Stufen und Facetten. So wird es beim Abendblatt umfangreiche Informationsveranstaltungen geben. Auf zwei Auftaktveranstaltungen wird den Azubis die Aktion vorgestellt. Geplant sind unter anderem Besuche der Auszubildenden im Verlag, etwa in der Druckerei in Ahrensburg, und die Teilnahme der Azubis an einer täglichen Redaktionskonferenz des Abendblatts. Zudem können sie im Newsroom miterleben, wie eine Zeitung entsteht.

Ein wichtiges Element des Projekts: In einem Quiz und Wissenstest, der über ein eigenes Online-Portal angeboten wird, dreht sich alles um wichtige gesellschaftlich und politisch relevanten Themen, dazu sollen die Auszubildenden auch aus der täglichen Zeitungslektüre Fragen beantworten, beispielsweise zu Artikeln mit dem Thema "Frauenquote". Über das Jahr verteilt gibt es acht Aufgabenblöcke für die Azubis zu lösen. In einer Abschlusspräsentation werden dann die Ergebnisse anonymisiert den teilnehmenden Firmen auf einem Forum präsentiert.

Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa, sagt zur Teilnahme an der Azubi-Bildungsaktion: "Unsere Gesellschaft braucht eigenverantwortliche, selbstbewusste und gut ausgebildete junge Menschen. Zeitunglesen ist für den Erwerb dieser Eigenschaften eine wichtige Komponente. Mit der Bildungsoffensive des Hamburger Abendblatts bringen wir unseren Azubis das Zeitunglesen näher und erweitern damit ihre Wissens- und Meinungshorizonte. Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung - nämlich keine Bildung." Bei der Hamburger Sparkasse wurden schon mehr als 10 000 junge Menschen ausgebildet, bekamen eine berufliche Perspektive.

Holger Graber, Leiter des Asklepios-Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe Hamburg, sagt: "Allgemeinwissen ist ein Faktor, der oft unterschätzt wird - auch in den Gesundheitsfachberufen. Wir freuen uns, dass wir mit dem Abendblatt-Projekt einen Weg gefunden haben, das Allgemeinwissen unserer Auszubildenden zu festigen und zu erweitern." Und: "Die Tageszeitung ist ein ideales Medium, um sich Wissen anzueignen, das über die berufsbezogene fachliche Qualifikation hinausgeht."

"Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu verstehen und wiedergeben zu können, ist sehr wichtig in fast jedem Beruf", sagt Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. "Wenn wir durch diese gemeinsame Initiative bewirken, dass die jungen Menschen künftig mehr und bewusster Zeitungen lesen als vorher und ihre Allgemeinbildung dadurch auch erweitern, wäre schon viel erreicht."

Es ist nicht das erste Projekt, mit dem das Hamburger Abendblatt sich für die Bildung junger Menschen engagiert: Seit 1995 gibt es die Aktion "Schüler machen Zeitung". Großen Erfolg hatte auch die preisgekrönte Bildungsoffensive "Leseecken und Paten-Abos für Schulen" des Abendblatts. Dabei stifteten Leser, unter ihnen auch viele Prominente, Abendblatt-Abonnements für Schulen.