So liebevoll, wie Sönke Schroth seiner Hündin Trude die Schlappohren krault, können das wohl nur die allergrößten Hundenarren. Für den Tierliebhaber in Polizeiuniform gehört das zum Job. Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit sitzt Trude mit im Auto, bei Dienstbeginn startet ihr Training auf dem Gelände der Diensthundeschule in Altengamme. Schroth ist Hundeführer - "mit Leidenschaft", wie der 40-Jährige betont. Dabei lächelt er, als hätte er nie etwas anderes machen wollen.

Bereits als acht Wochen alter Welpe lag die zierliche Hündin in seinen Armen, das war vor zweieinhalb Jahren. Schroth verbindet mit seiner "Kollegin", wie er Trude respektvoll nennt, mehr als ein reines Arbeitsverhältnis.

Bei der Suche nach vermissten Personen folgt die Bayerische Gebirgsschweißhündin ihrem Geruchssinn. Der Beamte muss dabei jede kleinste Bewegung deuten können und ihr buchstäblich blind vertrauen - schließlich kann er die Fährte nicht riechen.

Nach Dienstschluss geht es für beide in den verdienten Feierabend. "Dann wird Trude ein ganz normaler Familienhund, den man streichelt, mit dem man spielt oder Gassi geht", sagt Schroth, der vor Kurzem geheiratet hat. Keine Pause also von der "Arbeitskollegin"? "Höchstens im Urlaub", erzählt er. Nach 14 Tagen sei die Sehnsucht aber schon wieder groß. Umso besser, dass Trude ihm sonst nicht von der Seite weicht.