Hohe Krankzahlen und Unzufriedenheit bei der Berufsfeuerwehr: Ziel sind familienfreundlichere Arbeitszeiten und mehr Zeit für Regeneration.

Hamburg. Die Berufsfeuerwehr ist auf dem besten Weg zu einem neuen Dienstplan: Wie der Berufsverband der Feuerwehr mitteilte, seien in den vergangenen fünf Wochen in Abstimmung mit Innenbehörde, Feuerwehrleitung und Personalrat vier verschiedene Modelle entwickelt worden. Sie sollen Ende September zur Wahl stehen, sagte Verbandschef Daniel Dahlke. Darunter seien drei "starre" Modelle mit je drei Schichten und eines mit mehr individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.

Der derzeit gültige Dienstplan wird von den Beamten als familienunfreundlich und gesundheitsgefährdend kritisiert. Grund: Es gibt keine geregelte Folge von Einsatztagen und freien Tagen. Dahlke sieht darin den Grund für die hohen Krankenzahlen und die Unzufriedenheit unter den Bediensteten. "Die Kritik am aktuellen Dienstplan war überhaupt erst der Grund, warum sich der Berufsverband gegründet hat."

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Ziel sei, "die Wünsche der Kollegen nach einem Dienstplan mit längeren Regenerationsphasen sowie einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erfüllen und die dienstlichen Erfordernisse zur Sicherstellung der Funktionsbesetzung im Rettungsdienst und im Brandschutz in Einklang zu bringen", sagte Dahlke. Welches Dienstplanmodell sich im September durchsetzen könnte, sei noch nicht klar. Bei einer Abstimmung im Internet habe das Modell die größte Zustimmung gefunden, bei dem auf einen Einsatztag zwei freie Tage folgen.

Wie bereits berichtet, plagen die Feuerwehr derzeit akute Personalmängel, die sich auch in der Einsatzfähigkeit widerspiegeln. So gelingt den Beamten aktuell nur noch in der Hälfte aller Einsätze, in der geforderten Zeit vor Ort zu sein.