Eine Glosse von Hans Wacker

Die Welt gerät mal wieder völlig aus den Fugen. Der Klimawandel hat viel gravierendere Folgen als angenommen. In der öffentlichen Diskussion ist dies bisher nicht ausreichend berücksichtigt worden. Naturgesetze sind außer Kraft gesetzt. Die Menschen spüren die Veränderung, haben aber keine Erklärung dafür.

Wer glaubte, dass der Juli - wettermäßig gesehen - ein arithmetisches Mittel aus finsterem November, eisigem Februar und launischem April ist, sieht sich plötzlich einem Sommer ausgesetzt. Jüngeren Mitbürgern sei erklärt, dass es sich dabei früher um eine Zeit handelte, in der eine gelbe Kugel am Himmel wärmende Strahlen auf die Erde niederprasseln ließ.

Doch die Angst vor einer anhaltenden Hitzewelle ist unbegründet. In einer Woche ist der Spuk vorbei. Die vier Jahreszeiten finden dann wieder wie gewohnt an einem Tag statt.

In diesen Tagen haben sich weit mehr als 100 Weihnachtsmänner zu ihrem Weltkongress in Kopenhagen getroffen. Dienstkleidung zu tragen war Pflicht, damit nicht der Anschein erweckt würde, die Altherrenriege sei auf einem Vatertagsausflug. Bei Sonnenschein führte die Einsatzbesprechung jedoch ein Schattendasein.

Die Bevölkerung hat einfach noch nicht wahrgenommen, dass wegen der weltweiten Veränderungen Weihnachten unmittelbar vor der Tür steht und der Weihnachtsmann auch diesmal wieder der Bringer ist. Auch die einschlägigen Lieder sind bereits zu haben. Eine Hamburger Jazzkapelle warnt sogar davor, sie zu einer falschen Jahreszeit abzuspielen.

153-mal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstag.