Die Mentoren treffen sich einmal wöchentlich mit den Schülern - und deren Leistungen steigen. Das hat eine Umfrage unter 340 Lehrern ergeben.

Hamburg. "Mentor", ein Hamburger Projekt zur Leseförderung, weckt bei Kindern die Lust am Lesen. Das hat nach Angaben des Vereins eine Umfrage unter 340 Lehrern ergeben. Danach haben 99 Prozent der Kinder, die seit mindestens einem halben Jahr betreut werden, ihre Lesekompetenz und ihr Textverständnis entschieden verbessert. Mindestens genauso wichtig: Bei 91 Prozent der Kinder ist die Freude am Lesen gewachsen. Die schulische Leistung allgemein hat sich bei 86 Prozent der Kinder verbessert.

Der Erfolg des Programms beruhe auf der Erkenntnis, dass Lernen emotionale Bindung braucht: Einmal in der Woche trifft sich ein Mentor mit einem Lesekind für eine Stunde zum gemeinsamen Lesen. Und das mindestens ein Jahr lang. "Diese zuverlässige, engagierte und geduldige 1:1-Leseförderung führt dazu, dass die Lesekinder kontaktfreudiger, selbstbewusster und mutiger werden und sich am Unterricht aktiver beteiligen", sagt Geschäftsstellenleiterin Verena von Bieberstein. Damit erhöhe Mentor auch die Chance auf einen Schulabschluss.

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Der Verein arbeitet eng mit 85 Hamburger Grund- und Stadtteilschulen zusammen. Lehrer benennen förderungswürdige Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren. Der Verein wirbt Mentoren und vermittelt sie, sobald die Schule das Einverständnis der Eltern eingeholt hat. Rund 700 Ehrenamtliche engagieren sich zurzeit.