Ein Kommentar von Björn Jensen

Stillstand ist Rückschritt, und deshalb ist es nur legitim, dass sich die Veranstalter des Tennisturniers am Rothenbaum stets Gedanken darüber machen, wie sie ihr Event aufwerten können. Dass ihnen von der Herrentennisorganisation ATP Überlegungen um einen Belagwechsel aufgezwungen werden, trägt dazu bei, dass die Diskussion um die Zukunft in Bewegung gehalten wird.

Dennoch ist das, was der Rothenbaum vor allem braucht, Verlässlichkeit. Da eine Rückkehr zum von der ATP im Jahr 2008 aberkannten Masters-Status und dem Mai-Termin undenkbar ist, muss man die Alternativen zum Status quo kritisch betrachten. Es gibt in Hamburg keine Wettergarantie und aus meteorologischer Sicht keinen Termin, der besser wäre als der jetzige. Dass das Turnier in den Sommerferien stattfindet, sollte in dieser Metropolregion eine angemessene Zuschauerzahl nicht verhindern.

Auch zu Masters-Zeiten, als Topspieler startverpflichtet waren, waren Absagen von Zugpferden an der Tagesordnung. Und als Nadal und Federer 2008 das Finale bestritten, war selbst das nicht ausverkauft. Dass die deutschen Profis in Abwesenheit der Branchenführer heute gute Chancen haben, weit zu kommen, erhöht die Attraktivität. Turnierdirektor Michael Stich und sein Team sind bereit, mindestens bis 2018 weiterzumachen, der Club an der Alster will seine modernisierte Anlage weiter zur Verfügung stellen. Das sind die besten Voraussetzungen dafür, dass der Rothenbaum eine gute Zukunft hat - mit einem 500er-Turnier im Juli auf Sand.