Wer für sein Alter vorsorgen will, muss lernen zu investieren, und das mehr denn je: Seit Jahrzehnten ist klar, dass die Bürger aus der Rentenkasse weniger Geld bekommen werden. Umso mehr müssten die Arbeitnehmer also aus eigener Tasche jetzt schon für das Leben nach dem Beruf zurücklegen. Aber die Alternativen für die Geldanlage werden knapp. Der Staat kündigte in der vergangenen Woche das Aus für den Bundesschatzbrief an und damit seinen Rückzug aus dem Geschäft mit dem Kleinanleger. Den Bürgern bricht ein als sicher geltendes Investment weg. Bei den Lebensversicherungen sind die Renditen seit Jahren im freien Fall. Viele konservativ orientierte Sparer wählen daher Tages- und Festgeld - und achten in schwierigen Zeiten an den Finanzmärkten zu Recht in erster Linie auf Schadensbegrenzung.

Immerhin gibt es bei den besten Angeboten trotz der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken Zinsen von bis zu 2,5 Prozent für täglich verfügbare und gut drei Prozent für terminierte Anlagen. Zumindest der Wertverlust durch die Inflation wird damit ausgeglichen. Um solche Renditen zu bekommen, ist aber Flexibilität gefragt. Häufig gibt es für Neukunden bessere Konditionen. Der Mut zum Wechsel wird also belohnt - ähnlich, wie man bei einem neuen Stromanbieter Geld sparen kann. Stets zu beachten ist aber, ob das Vermögen über die Einlagensicherungen abgedeckt ist.

Ansonsten gilt die alte Regel: Der Mix macht's. Wer für sein Alter gut vorsorgen will, sollte sich längerfristig auch Aktien, Rohstoffe und Immobilien ins Depot holen. Eine breite Streuung hilft am besten gegen die Ausschläge an den Finanzmärkten.