Eine Glosse von Vanessa Seifert

Lust auf oben ohne? Autofahrer, die dafür offen sind - in Hamburg bekanntlich gern schon bei nur einem Grad über null - fahren selbstverständlich Cabriolet. Nun sind die Wagen, bei denen auf Knopfdruck das Dach fehlt, immer ein bisschen teurer. Außer es ist, wie an Tagen wie diesen, Sommerschlussverkauf!

Ja, auch Cabrios werden tiefer gelegt. Im Bezug auf die Anschaffungskosten jedenfalls. "Vor dem Laub fallen die Preise", lief am gestrigen Freitag über den Nachrichtenticker. Heißt: Es ist Sommerloch. Aber auch, dass "Poser wie Mazda MX-5, Golf Cabrio, Mini One und Renault Megane" jetzt schon für - Achtung, Schnäppchen! - weniger als 20 000 Euro zu erwerben seien. An der Alster sind Poser allerdings insbesondere jetzt kostenlos zu haben - jedenfalls, wenn man sich ins Café setzt und einfach nur guckt, wer da so seine Runden dreht. Gern sind das Poser in einem der oben genannten Poser-Autos.

Nun kann so ein Cabriolet durchaus ein sinnvoller Kauf sein. Nehmen wir den Mann, der am Freitag - auf dem Weg in den Urlaub an die schleswig-holsteinische Küste - seine Gattin nach einem Streit einfach an der Tankstelle "vergessen" hatte. Selbstverständlich "aus Versehen", wie der 73-Jährige der Polizei versicherte. Er sei davon überzeugt gewesen, dass seine Frau "wie immer hinten drin sitzt". Szenen einer Ehe, reizend. Wie in diesem Beziehungsstreit ein Cabrio geholfen hätte? Na ja, die beiden hätten ihrem Ärger im Auto schneller Luft machen können ...