Hamburg bereitet sich jetzt auf das Treffen der evangelischen Christen 2013 vor

Hamburg. Auf den ersten Blick ist es nur die Eröffnung eines Büros. Aber wenn in wenigen Tagen die Geschäftsstelle des Evangelischen Kirchentags Hamburg ihr Hauptquartier in der "Neuen Burg" unweit der St.-Nikolai-Ruine bezieht, ist das auch ein Signal. "Jetzt beginnt die konkrete Vorbereitungsphase", sagt Ekkehard Maase, Beauftragter der Nordelbischen Kirche für das bundesweite Protestantentreffen und Chef des regionalen Organisationsteams. Mehr als 120 000 Dauerbesucher werden vom 1. bis 5. Mai 2013 in der Hansestadt erwartet. Hunderte Veranstaltungen müssen geplant, Tausende Helfer koordiniert werden. Dabei wollen die Macher nicht nur hinter den Kulissen tätig sein. "Schon 2012 soll der Kirchentag in der Stadt spürbar werden", sagt der 47-jährige Theologe.

Parallel dazu laufen die Planungen für das Programm. "Das Maritime wird eine Rolle spielen", sagt Maase, der seine Aufgabe als "Schnittstelle zwischen der Kirchentagszentrale in Fulda, der neuen Nordkirche als Gastgeber und der Stadt Hamburg" sieht. Inhaltlich will er zwei Schwerpunkte setzen. "Was das Leben an Meer und Hafen für unseren Glauben bedeutet. Da spielen die Internationalität und Handelsbeziehungen der Hansestadt rein", so der Kirchentagsmanager. Es werde aber auch um Themen wie Klimawandel und Globalisierung gehen. Zugleich sei Hamburg mit seiner kulturellen und religiösen Vielfalt "so bunt wie kein anderes Bundesland". Ihm schwebt vor, die etwa 100 christlichen Migrationsgemeinden in der Stadt einzubeziehen - als Impuls für ein verstärktes Miteinander auch anderswo.

"Wir wollen die Sprache der Stadt sichtbar und hörbar machen", lautet das Credo. Dazu gehört auch die Suche nach den "perfekten Orten". Die Messehallen sind schon gebucht. Von Kirchen über Einkaufspassagen bis Parks werden mögliche Stellen geprüft. Ganz konkret geht es derzeit um die Planung des Abends der Begegnung am Eröffnungstag mit 400 000 Besuchern. "Wahrscheinlich wird er rund um die Binnenalster mit Ausläufern Richtung HafenCity stattfinden", verrät Maase. Der Abschlussgottesdienst mit mehr als 100 000 Teilnehmern könnte auf der Stadtparkwiese gefeiert werden.

Bei den Hamburgern macht der Kirchentagspastor "eine positive Grundstimmung" aus. 7,5 Millionen Euro lässt sich die Stadt das christliche Mega-Event kosten. Das ist knapp die Hälfte der veranschlagten Gesamtkosten. "Es ist ein Geben und Nehmen", sagt Maase. Der Kirchentag wirke sich nachweislich positiv auf das Image der gastgebenden Städte aus. Das habe sich zuletzt in Dresden gezeigt, wo die Ablehnung in der Bevölkerung anfangs groß gewesen sei. Für Hamburg ist es nach 1953, 1981 und 1995 bereits der vierte Kirchentag.

In den 16 Monaten bis zum Start ist der Zeitplan eng getaktet. Los geht es mit der feierlichen Einweihung der Kirchentags-Dependance am 11. Januar, zu der sich auch Bürgermeister Olaf Scholz und der Präsident des 34. Kirchentags, der Trierer Universitätsprofessor und Jurist Gerhard Robbers, angesagt haben. In diesen Tagen läuft auch die Mobilisierung in den Kirchengemeinden in und um Hamburg an. Künstler können sich für das regionale Kulturprogramm bewerben. Das Quartiermanagement für private Gastgeber, aber auch für die Sammelunterkünfte in den Schulen startet im Sommer. "Außerdem werden wir uns bei Veranstaltungen in der Stadt präsentieren", sagt Maase. So gibt es Überlegungen, beim Hafengeburtstag mit einer eigenen Kirchentagsbühne dabei zu sein. Besonders wichtig ist ein Termin Ende Januar. Dann wird das Motto des Hamburger Kirchentages bekannt gegeben. Das ist bislang noch streng geheim.