Spanische Züchter fordern Millionen vom Senat wegen entgangener Umsätze

Hamburg. Ein halbes Jahr nach der EHEC-Epidemie in Deutschland hat der spanische Gurkenproduzent Frunet S.L. die Hamburger Gesundheitsbehörde auf 2,3 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Der Grund: Auf einer Pressekonferenz im Mai, kurz nach Ausbruch der Krankheitswelle, hatte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) von Laborbefunden berichtet, wonach der EHEC-Erreger eindeutig auf importierten Gurken aus Spanien identifiziert worden sei. Daraufhin wurden die Frunet-Gurken vom Markt genommen, der Gemüseumsatz brach bundesweit zusammen.

Erst später stellte sich heraus, dass sich auf den Gurken zwar tatsächlich ein EHEC-Erreger befand, aber nicht die gefährliche Variante, die das schwere hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) auslöste. An dieser Komplikation starben in Deutschland mehr als 50 Menschen. Schließlich wurden Sprossen aus dem niedersächsischen Bienenbüttel als Krankheitsüberträger ermittelt. Die Spanier kritisieren, dass ihnen deshalb zu Unrecht ein großer wirtschaftlicher Schaden entstanden sei.

Senatorin Prüfer-Storcks weist alle Forderungen zurück. Die Warnung sei unumgänglich gewesen, teilte die Behörde mit. Es müsse "vor jeder Form von gesundheitsgefährdender Verunreinigung" gewarnt werden.