Der Kräutergarten ist vom eigentlichen Park abgetrennt und wurde in den vergangenen Jahren vernachlässigt. Bürger wollen das jetzt ändern.

Hamburg. Der Hammer Park ist eine Idylle in einem von Verkehrsachsen durchschnittenen Stadtteil. Hier gibt es einen Spielplatz, eine Rodelbahn, ein Planschbecken, einen Minigolfplatz und einen Kräutergarten. Dieser vom eigentlichen Park abgetrennte Teil wurde in den vergangenen Jahren vernachlässigt. In den mit Ziegelsteinen eingefassten Beeten kämpfen sich Nelkenwurz, Salbei, Mutterkraut und Rosmarin durch Herbstlaub und Unkraut. An der Infotafel hängen Reste eines "Rezeptes für Kartoffeln mit Liebstöckel", auch das "Insektenhotel" mit seinen Unterschlupflöchern für fliegendes und krabbelndes Getier sieht verfallen aus.

Das wollen Bürger aus der Bewegung "Hamm' wir alles" jetzt ändern. Der Kräutergarten soll wieder belebt und in Kooperation mit mehreren Institutionen zu einem Ort der Begegnung werden. Im Haus der Jugend sollen Schilder hergestellt werden, die die Pflanzen in den Beeten als Küchen-, Wild-, Duft- oder Heilkräuter ausweisen; Schüler aus der Stadtteilschule Griesstraße sollen dort Anschauungsunterricht erhalten, Behinderte aus dem Rauhen Haus können ihre Sinneswahrnehmungen trainieren.

"Wir haben viele Pläne, die wir jetzt konkretisieren wollen", sagen die Initiatorinnen Susanne Buhl und Gudrun Glöckner. Die SPD-Bezirksabgeordnete und die Ökotrophologin (und Kräuterexpertin) haben die Gartengruppe gerade zu einem Treffen in den Kräutergarten geladen. Erste Gespräche mit den zuständigen Ämtern und einer Gartenbaufirma sind gelaufen, jetzt soll entschieden werden, welche Kräuter künftig hier angepflanzt werden und welches Rahmenprogramm man anbieten möchte. "Ich kann mir Workshops vorstellen, bei denen die Teilnehmer alles Wichtige über die Rolle der Kräuter beim Kochen, in der Kosmetik oder Heilkunde lernen", sagt Gudrun Glöckner. Zudem will die Gruppe ein "Urban gardening"-Projekt ins Leben rufen, bei dem Gemüse angebaut wird.