Bezirksversammlung Altona bringt neues Bebauungsplanverfahren auf den Weg. Anwohner an der Reventlowstraße verärgert.

Hamburg. In der Debatte um die umstrittene Kita an der Reventlowstraße in Othmarschen hat der Planungsausschuss der Bezirksversammlung Altona nun ein neues Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht: Die Bezirkspolitik setzte sich damit gegen den ursprünglichen Willen des Bezirksamts durch - doch Zustimmung von Anwohnern gibt es dennoch nicht.

Darum geht es: Die Kita in einer alten Villa sollte deutlich von 22 auf gut 60 Plätze erweitert werden. Dagegen hatten Anwohner protestiert und auch schon einmal erfolgreich geklagt, weil das aktuelle Baurecht eine solche Vergrößerung nicht erlaubt. Die Bezirksverwaltung wollte daher das Grundstück als Gemeinbedarfsfläche ausweisen - was den Ausbau erlaubt hätte. Die Bezirkspolitiker mit Ausnahme der Linken plädierten indes für eine moderate Erweiterung auf rund 40 Plätze, weil sie damit bei den Anwohnern im Wort standen.

+++ Überraschende Wendung im Streit um Kita Reventlowstraße +++

Nun soll das Gebiet zwar als allgemeines Wohngebiet neu ausgewiesen werden, was keinen Ausbau auf 60 Plätze erlauben würde - doch gleichzeitig stimmte die Mehrheit für eine mögliche Erweiterung des Gebäudes auf 20 Meter, während andere Häuser laut Anwohner sich mit 14 bis 16 Metern bescheiden müssen. Damit ist nun die Betreuung von rund 45 statt wie versprochen 40 Kindern möglich. SPD-Bezirksfraktionschef Thomas Adrin verteidigt diese Entscheidung: Es sei jetzt lediglich um fünf zusätzliche Krippenplätze zu den versprochenen 40 Kita-Plätzen gegangen - und darum habe die SPD/GAL-Mehrheit im Bezirk auch zugestimmt. Alles andere hätte den Abbruch von Kellerräumen bedeutet - was unverhältnismäßig gewesen wäre, so Adrian: "Das ist nun ein vernünftiger Kompromiss."