Der Trend in der deutschen Wirtschaft zur Auslagerung von Geschäftsbereichen setzt sich in vollem Tempo fort. Jüngstes Beispiel ist die Postbank, die demnächst etwa 1700 Beschäftigte in neue Gesellschaften überführen wird. Die Begründungen der Unternehmen sind stets die gleichen: Kostendruck und scharfer Wettbewerb. Und die Alternative wird sofort mitgeliefert: Stellenabbau. Die Gewerkschaften gehen in diesen Fällen fast immer den Weg der Schadensbegrenzung. Mit Zähneknirschen stimmen sie den Auslagerungen zu, allerdings unter der Bedingung, dass die aktuell Beschäftigten ihre tariflichen Leistungen behalten.

Diese Vereinbarungen bergen immense Gefahren, führen sie doch zu einer Zweiklassengesellschaft in den Unternehmen. Auf der einen Seite stehen die älteren Beschäftigten mit vergleichsweise hohen Gehältern und großzügigen Urlaubsansprüchen. Die neuen Kollegen bekommen dagegen deutlich geringere Einkommen, haben längere Arbeitszeiten und weniger bezahlte Freizeit. Für das Betriebsklima ist diese Teilung alles andere als förderlich.

Hinzu kommt die steigende Zahl von Zeitarbeitern. Auch sie werden oft schlechter entlohnt, gehören nicht richtig zum Unternehmen dazu. Für den "Mannschaftsgeist", wie er gerne bei Fußballvereinen beschworen wird, sind diese Entwicklungen kontraproduktiv. Die Firmen müssen aufpassen, dass sie das Senken der Personalkosten nicht übertreiben. Denn stimmt die Motivation nicht mehr, bleibt auch der Erfolg aus. Nicht nur im Fußball.