Eine Glosse von Vanessa Seifert

Wagen wir einen Blick in die Sterne. Oder zumindest gen Hamburger Himmel. Dort soll sich nämlich an diesem Sonnabend eine totale Mondfinsternis - Freunde der absoluten Dunkelheit sprechen von einer "Mofi" - abspielen. Nun könnte man in den vergangenen Wochen den Eindruck gewonnen haben, dass wir in einer Dauer-Mofi leben. Es wird ja nicht mehr hell!

Konsequenterweise auch nicht an diesem dritten Adventswochenende. Mit einem Loch in der Wolkendecke dürfen wir nicht rechnen - was die Sicht auf das himmlische Schauspiel erschwert. "Die meisten werden das nicht sehen können", verspricht Jost Jahn von der Vereinigung der Sternfreunde. Reizend. Schließlich sei ein "freier Horizont", wie man ihn nur am Meer oder in den Bergen sehe (nein, liebe Harburger, die Höhe reicht nicht aus!), dringend erforderlich.

Immerhin steht genau fest, wann wir nichts sehen: Um 15.58 Uhr ist alles so wie immer. Exakt 20 Minuten bleiben, um sich nach München zu beamen - wo man laut Wetterexperten aber noch weniger als nichts beobachtet. "In Süddeutschland stehen die Chancen relativ schlecht", sagt Meteorologe Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst. Vielleicht hellen sich Stimmung und Himmel um 16.21 Uhr in Frankfurt am Main auf - wobei die Stadt ja grundsätzlich ein eher düsteres Image hat.

Vielleicht sieht die Gesamtsituation in vier Jahren freundlicher aus. Dann steht die nächste Mofi an. Ob wir Hamburger dann mehr Durchblick haben? Weiß der Himmel! Das steht doch alles in den Sternen.