"Er ist die Seele des Hauses", sagt seine Chefin: Ali Mir Agha, so steht es am Ende seiner E-Mail-Signatur, ist Anleiter im Nachbarschaftstreff ReeWie-Haus in Eidelstedt-Ost, das derzeit um neue Fördermittel kämpft. Anleiter? Das hört sich lieblos an für das, was der 36-Jährige tatsächlich macht. Er hat es Tag für Tag mit Menschen zu tun. Mit Senioren, die zu Kaffee und Kuchen in das Haus kommen, mit Kindern, die eine warme Mahlzeit erhalten, mit Arbeitslosen, die Unterstützung brauchen.

"Ich mag es, Menschen zusammenzubringen", sagt der Mann, der als jüngstes von fünf Geschwistern aufgewachsen ist. "Ich liebe es, Menschen zu fördern und ihnen einen Raum zu geben, sich entfalten zu können. Ich bin stolz darauf, wenn ein Quartier mithilfe so vieler Menschen etwas Besonderes wird." Als 13-Jähriger floh der Sohn einer Deutschen und eines Persers aus dem Iran zu den Großeltern nach Langenhorn - in einer Zeit, in der es Anschläge auf Asylbewerberheime auch in Hamburg gab. Vielleicht ist das der Grund, warum sich der Vater einer zehnjährigen Tochter für Toleranz und das Miteinander unterschiedlicher Kulturen einsetzt. "Ich möchte gegenseitige Vorbehalte aufbrechen."