Sie bieten Lernchancen ebenso wie Hamburger Vorschulen

Kita oder Vorschule? Welches Angebot besser ist, sorgt wieder für Diskussionen. Die Hamburger Kita-Träger haben jetzt eine gemeinsame Aktion gestartet im Kampf um die Fünfjährigen. Mit dem Konzept "Kita-Brückenjahr" informieren mehr als 1000 Kitas die Eltern darüber, wie ihre Erzieher die Kinder auf den Wechsel in die Schule vorbereiten. Die Kita-Träger wollen deutlich machen, wie gut die Vorschularbeit in ihren Einrichtungen ist.

Das ist richtig so und längst überfällig. Endlich stellen sie in einer Broschüre ihre Arbeit mit den Fünfjährigen dar, die nicht schlechter oder besser ist als an Schulen. Sie ist anders. Trotz vieler Bemühungen der Kitas hält sich das Vorurteil, in Kindergärten würden die Kleinen nichts lernen. Das ist aber Unsinn. Dass Spielen auch Lernen ist, ist noch nicht bei jedem angekommen.

Gleichzeitig hat der SPD-Senat in diesem Jahr allen Kindern im Jahr vor ihrer Einschulung eine Garantie auf einen Vorschulplatz an einer Grundschule gegeben und wirbt damit seinerseits um diese Kinder. Diese Konkurrenz und der Kampf der Ideologien zwischen den Institutionen nützt niemandem und ist ärgerlich. Eltern werden nur noch mehr verunsichert, wenn sie von Erziehern Kritisches zur Vorschularbeit hören und Sozialpädagogen an Vorschulen die Arbeit an den Kitas belächeln. Letztlich ist es eine individuelle Entscheidung, ob Eltern ihre Kinder in der Kita lassen oder in die Vorschule schicken. Wichtig ist, dass die Eltern davon ausgehen können, dass ihr Kind in der einen wie in der anderen Einrichtung bestmöglich aufgehoben ist.

Vor einem Jahr wollte der CDU-geführte Senat übrigens die Vorschulen ganz abschaffen, wie in anderen Bundesländern. Solange in der Politik die Ansichten darüber, was gut und was überflüssig ist, von einer Regierung zur anderen wechselt, hilft nur eins: dem elterlichen Bauchgefühl vertrauen. Darauf ist am meisten Verlass.