Der Plan, unserer Stadt mit 1000 Hausbooten mehr maritimen Charme zu verleihen und nebenbei Wohnraum zu schaffen, klingt verlockend. Leider funktioniert er seit sieben Jahren nicht. Nun zeigt sich, warum: Wie bei manch anderen Bauvorhaben stand auch beim Hausbootplan am Anfang der Investor, der seine schicken, zugleich sündhaft teuren Wasserhäuser vermarkten wollte. Die Bezirke hängten sich begeistert daran. Behördliches Handeln wurde davon geprägt, es dem Investor genehm zu machen. So durfte dieser schicke "Floating Homes"-Fotos präsentieren, die an schwimmende Miniversionen der HafenCity-Bauten erinnern. Das Amt vergaß darüber, die Baugrundlagen zu prüfen - und holte dies später umso rigoroser nach. Heute werden potenzielle Hausboot-Besitzer von nicht weniger als 38 Auflagen abgeschreckt; selbst mögliche Auswirkungen auf den Schlamm unter dem Boot sind zu prüfen. Der Bürger, dem amtliches Handeln eigentlich dienen soll, wurde nicht an Bord geholt.