Im Jahr 1983 wurde in Schleswig-Holstein die damals weltweit größte Windkraftanlage Growian in Betrieb genommen. Sie erwies sich als Flop und wurde 1987 stillgelegt. Glücklicherweise hat sich die deutsche Windkraftbranche nicht von der Panne beeinflussen lassen, sondern hat weitergeforscht, Anlagen erprobt und gebaut. Mit der Offshore-Technik wurde inzwischen eine weitere Dimension erreicht. Riesige Windparks auf dem Meer, wie von Vattenfall geplant, sollen künftig Hunderttausende Haushalte mit Strom versorgen.

Es ist viel erreicht worden seit Growian, aber es ist auch noch viel zu tun. Vor allem der Netzausbau muss forciert werden, damit der Strom auf hoher See zu den Steckdosen der Kunden gelangen kann. Zudem muss es in absehbarer Zeit Verfahren geben, um überschüssigen Strom, der heute noch verpufft, speichern zu können.

Die Liste der Herausforderungen ist noch lang. Doch der Blick in die Vergangenheit lässt hoffen, dass die Branche, die seit Growian technologische Höchstleistungen erbracht hat, auch in Zukunft ihr Innovationstempo fortsetzen wird. Davon werden nicht nur Hersteller- und Betreiberfirmen der Parks profitieren, sondern die gesamte Volkswirtschaft. Offshore-Technologie made in Germany ist schon jetzt in aller Welt gefragt.

Spätestens wenn Deutschland bewiesen hat, dass die Energiewende gelingen kann, wird die Nachfrage explodieren und für Tausende Arbeitsplätze sorgen. Auch Hamburg, wo die meisten Firmen ihre Hauptzentrale für den Offshore-Bereich haben, kann dann auf ein Jobwunder hoffen.