Mehr Besucher kommen nur, wenn die Stadt attraktiver wird

Ein "Klaviercamp Hamburg" für kleine fingerfertige Chinesen, eine Seilbahn über der Elbe, ein hochkarätiges Hafenmuseum als Erlebniswelt, ein Hardrock-Festival in Allermöhe - was die Handelskammer gestern mit ihrem Standpunktpapier "Die Welt zu Gast in Hamburg" präsentierte, mag manchem als ungeordnete Ideen-Ansammlung quer durch die Bereiche Hafen, Kultur, Sport und Wirtschaft vorkommen. Visionen halt, die über kurz oder lang wieder in irgendwelchen Schubladen verschwinden. Mag sein, aber wer so argumentiert, hat das Anliegen der Kammer nicht verstanden.

Den Initiatoren geht es in ihrer Zehn-Jahres-Strategie für den Hamburg-Tourismus um ein grundlegendes Problem: Zwar hat sich die Zahl der Übernachtungen in den vergangenen zehn Jahren von fünf auf knapp zehn Millionen erfreulicherweise verdoppelt, aber die Zahl der internationalen Besucher stagniert seit Jahren bei 20 Prozent. Auf der touristischen Weltkarte ist Hamburg bisher nicht wirklich verzeichnet. Also lautet die Aufgabe: Wie kann die Stadt für Besucher aus Europa, den USA oder Asien attraktiver werden?

Und dafür reicht es eben nicht aus, auf die Kraft der Elbphilharmonie zu bauen oder die Aufenthaltsqualität auf dem Rathausmarkt durch eine Verkehrsberuhigung und die Verlagerung der Busspuren zu erhöhen.

Um mehr internationale Besucher an die Elbe zu locken, braucht es ein Bündel an Maßnahmen und vor allem ständige Weiterentwicklung durch Hinterfragen und Vernetzung der vielfältigen Angebote. Denkverbote sind ausgeschlossen, alles kann sein. Natürlich auch Märchen-Hochzeiten im Jenisch-Haus für verliebte Paare aus China.