Ein Kommentar von Axel Tiedemann

15 Minuten mehr Fahrtweg können lang sein, vor allem, wenn man morgens bei Regen mit dem Rad zur Arbeit fährt. Die verordnete Schiebestrecke am Övelgönner Elbstrand ist daher ärgerlich. Nicht für Radtouristen - die können an einer der schönsten Ecken Hamburg durchaus mal ein paar Minuten schieben. Aber für Rad-Pendler (so wie der Autor), die es ohne solche Hindernisse wohl noch mehr geben würde. Die Idee von GAL und SPD in Altona, hier etwas zu ändern, ist daher nicht nur zu begrüßen, sondern überfällig.

Doch der geplante Strandradweg kann es nicht sein, das muss man auch als überzeugter Radler erkennen. Ein solcher Weg würde das Strandgefühl vor der Strandperle zerstören, zu Dauerzoff führen und eine ständige Gefahr für kleine Kinder sein. Besser wäre es daher, zunächst die üble Holperpiste an der Großen Elbstraße zu entschärfen. Den eigentlichen Job in dieser Sache hat aber nicht der Bezirk, sondern der Senat zu erledigen. Wenn man wirklich Umwelthauptstadt sein will, müssen endlich vernünftige Radrouten her. Statt einen fragwürdigen "Zug der Ideen" als Werbung für die angebliche Umweltstadt auf die Reise zu schicken, sollte die Stadt hier lieber mit echten Ideen zum Zuge kommen. Es kann doch nicht sein, dass sich Anwohner und Radfahrer streiten, sodass die Diskussion um vernünftigen Radverkehr im Klein-Klein eines nur einen Kilometer langen Weges förmlich im Sand verläuft.