Vor den Deichtorhallen findet in einer 1000 Quadratmeter großen Halle ab Sonnabend die Eis-Skulpturen-Ausstellung “Eis-Zauber“ statt.

Altstadt. Draußen ist es kalt, innen kälter. Auf minus acht Grad Celsius ist die 1000 Quadratmeter große Halle vor den Deichtorhallen heruntergekühlt. Peter Slavin, 47, trägt Mütze, Fleecehandschuhe und eine dicke Jacke. "Die Schuhe sind Spezialanfertigungen, die eigentlich für Alaska gedacht sind", sagt er und zeigt auf ein Metallventil. "Darüber wird Luft zur Wärme-Isolierung hineingepumpt."

Slavin ist einer der gut ein Dutzend Künstler, die derzeit aus der Rohmasse von 44 Tonnen Eis Skulpturen für das Event "Eis-Zauber" gestalten, das am Sonnabend startet. Veranstalter Klaus Wollny (Premium Event) lässt die Veranstaltung alles andere als kalt: "Ich wollte so etwas schon immer einmal in Hamburg machen." Er konnte den Eiskünstler Christian Funk aus Berlin und den Icecarver, also Eisschnitzer, Peter Slavin aus Philadelphia dafür gewinnen. Slavin fertigt eine ganz besondere Skulptur an: ein mehr als zehn Meter großes Abbild des heiligen Michael, der den Turmeingang der Hauptkirche St. Michaelis ziert. "Als ich die Figur das erste Mal gesehen habe, hat sie mich sofort sehr beeindruckt", sagt der Eisschnitzer. Fünf Tage dauerte es, bis der Eismichael Gestalt annahm. Insgesamt zwölf grob vorgefertigte Blöcke mussten zusammengesetzt und dann die Details ausgearbeitet werden. "Am schwierigsten waren die Proportionen", sagt Slavin. Vorsichtig müssen die Eiskristalle mit einem gabelähnlichen Werkzeug millimeterweise abgeschabt werden. "Gerade zum Schluss hin entwickele ich dann auch eine emotionale Bindung zu meinem Werk", sagt der Eisschnitzer.

Trotzdem muss er sich nach zwei Monaten unwiderruflich von seinem heiligen Michael trennen: Nach dem Ende der Schau werden die Kunstwerke aus der Halle gefahren - und schmelzen dahin, vorausgesetzt, die Sonne scheint. Für Slavin ist das nicht schlimm. "Das Eis ist wie das Leben - vergänglich", sagt er. "Das Beste ist ohnehin der Moment, wenn das Publikum zum ersten Mal vor der Eisstatue steht."

Die Eintrittskarten für den Hamburger Eiszauber kosten zwischen rund 10 und 20 Euro. Im Vorverkauf auf www.hamburger-eis-zauber.de sind die Tickets günstiger als an der Tageskasse. Für Abendblatt-Leser öffnet die Schau schon einmal am 24. November exklusiv ihre Türen, und zwar zu einem vergünstigten Eintrittspreis. Entweder jetzt Karten unter 040/30 30 98 98 reservieren oder einfach am Veranstaltungstag mit der Abo-exklusiv-Karte zum Eingang kommen.