Es mehren sich die Anzeichen, dass den deutschen Banken schon wieder eine schwierige Phase bevorsteht. Zwar beteuerte die Rating-Agentur Moody's, ihre Herabstufung von elf Landesbanken habe nichts mit der Schuldenkrise zu tun. Aber dieser Schritt kann dennoch durchaus als Warnruf verstanden werden: Die Agentur stellt den Wert der Staatsgarantien infrage - und das gilt ebenso für große private Geldhäuser, von denen man bisher immer noch annimmt, die Bundesregierung werde sie wegen ihrer "Systemrelevanz" nicht fallen lassen.

Doch der finanzielle Spielraum der europäischen Staaten für derartige Stützungsaktionen ist erheblich schmaler geworden, und hier kommt die Schuldenkrise eben doch wieder ins Spiel. Deren jüngste Verschärfung dürfte auch den Banken Probleme bereiten. Und man muss befürchten, dass das Finanzsystem darauf nicht gut genug vorbereitet ist.

Zwar liegt die Kapitalausstattung auch angesichts neuer Anforderungen der Aufsichtsbehörden deutlich höher als zum Zeitpunkt der Lehman-Pleite. Doch die sogenannte Kernkapitalquote berücksichtigt Risiken aus Staatsanleihen nicht, weil diese Papiere bisher als praktisch risikolos galten. Ganz abgesehen davon wies selbst Lehman noch unmittelbar vor dem Zusammenbruch eine sehr ordentliche Kernkapitalquote aus, deutlich höher als die jetzt von der europäischen Bankenaufsicht geforderte.

Worauf es hingegen ankäme, sollten abermals Banken ins Straucheln geraten, wären Instrumente zur Isolierung des Risikos, um eine "Ansteckung" vieler anderer Geldhäuser und damit einen Dominoeffekt zu verhindern. Daran muss jetzt sehr schnell gearbeitet werden.