Eine Glosse von Nico Binde

Miese Laune, lange Gesichter, trübe Aussichten - ja, der Hamburger Himmel ist derzeit kein Sommergedicht. Doch während saisonal Wetterfühlige noch mit dem Nebel im Allgemeinen und der Dunstglocke im Speziellen hadern, ist die Stadtreinigung schon einen Schritt weiter. Sie präpariert sich bereits für den kommenden Winter. Wie der Radiosender NDR Info herausgefunden hat, lagern nämlich bereits 27 000 Tonnen Streusalz in den Silos der Stadt, immerhin fast doppelt so viel wie im Vorjahr.

Davon abgesehen, dass damit ein strenger Winter so gut wie beschlossen ist, liegt eine der größten Salzsammelaktionen ihrer Geschichte hinter der Stadt. Sämtliche Bevölkerungsgruppen waren nach der anhaltenden Salzknappheit der vergangenen Jahre aufgerufen, nicht mehr gebrauchte Salzstreuer, Salzteige und Salzkartoffeln bei der Stadtreinigung abzugeben. Auch kleinere Mengen Meersalz, Pökelsalz, Kochsalz, Mineralsalz, Steinsalz und nicht zuletzt Riechsalz wurden dankbar angenommen. Dagegen mussten einige Spender leider abgewiesen werden. Für Schmalz gab es keine Verwendung.

Herzlich bedanken möchte sich die Hamburger Stadtreinigung bei den Gemeinden Salzhausen, Salzgitter und Bad Salzuflen. Auch wenn die Vorsilbenspenden nicht wie gewünscht verarbeitet werden konnten, reichen die Vorräte, um im Notfall in Krisenregionen wie Spitzbergen und Murmansk aushelfen zu können.

Gerüchte, wonach auch das aktuelle Dunstwetter zittert, bestätigten sich allerdings nicht. Es ließ ausrichten: Ihm versalze niemand die Suppe.