Verfassungsschutz warnt vor der “Terrorcrew“. Merkel lässt NPD-Verbot neu prüfen

Hamburg/Leipzig. Der Hamburger Verfassungsschutz warnt vor einer möglicherweise größer werdenden Gruppe von Neonazis in Hamburg. Ein Zusammenschluss der Weißen Wölfe Terrorcrew und des Hamburger Nationalkollektivs strebe nach der Macht in der rechten Hamburger Szene, so die Behörde. Mitglieder waren in der Vergangenheit schon mehrfach mit Gewalttaten, unter anderem auf dem Hamburger Dom, aufgefallen.

Angesichts der Neonazi-Mordserie an Ausländern in Deutschland will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Erfolgsaussichten für ein neues NPD-Verbotsverfahren prüfen lassen. Auf dem CDU-Parteitag in Leipzig sagte sie, die rechtsextremen Morde seien eine "Schande für Deutschland". Ein erstes Verbotsverfahren war vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert, weil zu viele V-Leute des Verfassungsschutzes die NPD unterwandert hatten.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte dringend Aufklärung vom Thüringer Verfassungsschutz, dem die drei Täter schon in den 90er-Jahren als Bombenbauer bekannt waren. Es sei "sehr beunruhigend", dass zwischen der Mordserie und der rechtsextremen Szene in Thüringen kein Zusammenhang erkannt wurde, sagte Friedrich der "Bild".