Die Begründung: “Auf vielen Recyclinghöfen können Kunden- und Entsorgungsverkehr nicht getrennt voneinander erfolgen“.

Hamburg. Herbstlaub, defekte Fernseher und ausrangierte Küchenschränke - die 14 Hamburger Recyclinghöfe haben im vergangenen Jahr 100.000 Tonnen Sperrmüll, Grünabfälle und Problemstoffe angenommen. Wie eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz ergab, sollen bis Ende 2012 fünf Standorte geschlossen werden: Bullerdeich (Hammerbrook, Dezember 2012), Offakamp (Lokstedt, Dezember 2011), Ottensener Straße (Stellingen, Juni 2012), Rahlau (Tonndorf, September 2012) und Schwarzer Weg (Steilshoop, September 2012).

"Auf vielen Recyclinghöfen können Kunden- und Entsorgungsverkehr nicht getrennt voneinander erfolgen", begründet Reinhard Fiedler, Pressesprecher der Stadtreinigung Hamburg (SRH), die Maßnahmen. Wenn die vollen Container abtransportiert würden, müsste der Hof für die Kunden gesperrt werden. "Das bedeutet ärgerliche Wartezeiten", so Fiedler. Beim Hof am Offakamp gebe es zudem Lärmbeschwerden der Anwohner.

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Als Ersatz für die fünf aufgegebenen Recyclinghöfe sollen drei neue geschaffen werden. Zwei Standorte stehen schon fest: Im Juli 2012 eröffnet ein neuer Hof am Rondenbarg (Bahrenfeld), im Oktober 2012 ein weiterer in der Straße Am Stadtrand (Wandsbek). Für den Standort Bullerdeich sucht die Stadtreinigung noch einen Ersatz. "Die Schließung hier erfolgt nicht ganz freiwillig", sagt Fiedler. "Wir müssen das Gelände an die Stadt zurückgeben, weil dort ein Grünzug geplant ist." Auch das Grundstück am Offakamp fällt an die Stadt zurück, die anderen drei aufgegebenen Recyclinghöfe werden von der Stadtreinigung weiter genutzt.

"Die Schließungen sind nicht bürgerfreundlich", sagt Warnholz. "Es ist wichtig, dass es viele dezentrale Recyclinghöfe gibt. Erreichen die Menschen die Standorte schlecht, besteht die Gefahr, dass manche ihren Abfall an die Straße stellen."