Bewohner schaffen sich ein neues Naherholungsgebiet mit einem Spazierweg, der dem Europäischen Wanderweg angegliedert ist.

Hamburg. Sie haben Apfelbäume, Haselsträucher und Schlehen gepflanzt, Kästen für Vögel- und Fledermäuse aufgehängt und an einem robusten Ständer ein Buch mit Metallseiten befestigt. Darin können sich die Menschen, die am Schleemer Bach spazieren gehen, über die Vögel und Schmetterlinge informieren, die es in der Grünanlage zwischen Öjendorfer Weg und Luisenhofstieg gibt. Früher führte hier ein Trampelpfad durch Dornen und Gestrüpp. Unter Beteiligung vieler Billstedter wurde dort ein neues Naherholungsgebiet geschaffen mit einem Spazierweg, der dem Europäischen Wanderweg angegliedert ist.

Elena Richter, Ingrid Brasch und Johanna Vondey haben bei der Umgestaltung mitgemacht und Stauden, Büsche und Bäume für Schmetterlinge gepflanzt: Sommerflieder für den Distelfalter, Apfelbäume für den Admiral und Schlehdorn fürs Kleine Nachtpfauenauge. Außerdem haben sie einen kleinen Kräutergarten angelegt. "Das mögen Schmetterlinge und Menschen gleichermaßen gern", sagt Johanna Vondey.

Die Billstedter nehmen den im vergangenen Jahr fertiggestellten Park gut an. Erika Stöver und Jürgen Hilken machen hier Nordic Walking, an den Fitness-Geräten für Senioren trainieren sie Arme und Schultern. "Zwischendurch ruhen wir uns auf einer der vielen Bänke aus", sagen sie. 50 davon wurden im Zuge der Umgestaltung aufgestellt. "Der neue Park ist wirklich eine Bereicherung", sagen auch Hannelore Hafermalz und Horst Werstat. Das Paar freut sich besonders darüber, dass der Schleemer Bach renaturiert wurde. Durch Feldsteine, die im Bachlauf platziert wurden, hat sich die Fließgeschwindigkeit des Wassers erhöht. "Damit wurde die Versandung des Baches gestoppt", erklärt Werstat.

Ideengeber für die Aufwertung der Grünanlage war die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die auch Startmittel zur Verfügung stellte. Der Bezirk Hamburg-Mitte griff die Idee auf und vervollständigte die Finanzierung. Insgesamt 800 000 Euro wurden in das Projekt investiert. Etwas Wichtiges allerdings wurde vergessen: Es gibt keine Laternen. "Das ist wirklich schade", sagt Erika Stöver. "Denn wenn es dunkel wird, traut sich keiner von uns Alten mehr hierher."