Rauchen kann Krankheiten verursachen. Daran gibt es keinen Zweifel. Deshalb ist es auch konsequent, dass die europäischen Staaten auf die Gesundheit ihrer Bürger achten. Doch was jetzt in punkto Zigarettenkonsum von den EU-Parlamentariern geplant ist, sprengt den Rahmen. Zigaretten sollen künftig nur noch unter dem Ladentisch gehandelt werden, die Packungen in schlichtem Schwarz-Weiß dürfen neben Schockbildern nur noch den Markennamen tragen. Der Käufer muss damit künftig selbst darauf achten, dass er nicht etwa Marlboro mit Gauloises verwechselt.

Während Werbeverbote für die Branche oder Hinweise wie "Rauchen verursacht Herzinfarkte" auf den Packungen sinnvoll sind, geht die EU mit ihren neuen Plänen zu weit. Wenn ein Produkt so stark reglementiert werden soll, drängt sich die Frage auf, was als nächstes ins Visier der Politiker kommt. Vielleicht Schokolade und Fast Food, weil sie Fettleibigkeit verursachen? Alkohol wegen möglicher Leberschäden? Autos, weil damit Menschen Unfälle verursachen?

Der Plan der EU, stärker auf die Gesundheit ihrer Bürger zu achten, ist nachvollziehbar. Konsequent wäre dann aber ein generelles Verbot von Tabak. Doch das will die EU nicht, da sie dann Milliardeneinnahmen durch die Tabaksteuer verliert und Zigtausende Jobs riskiert. Statt halbherzig vorzugehen, sollte sich die Politik auf Infokampagnen - vor allem für Jugendliche - über die Gefahren des Rauchens konzentrieren und ansonsten Zigaretten trotz aller Vorbehalte als das behandeln, was sie sind: ein legales Produkt.