Durch die Verzögerungen beim Bau der Fernwärmetrasse vom neuen Kraftwerk Moorburg sind zeitweise zwei Kraftwerke am Netz.

Hamburg. Die Laufzeitverlängerung für das Kohlekraftwerk Wedel im Zuge der Verzögerung beim Bau der Fernwärmetrasse vom neuen Kraftwerk Moorburg wird die Umwelt stark belasten. "Der CO2-Ausstoß wird deutlich steigen, weil zeitweise zwei Kraftwerke am Netz sind", sagte Vattenfall-Sprecher Stefan Kleinmeier dem Abendblatt. Beziffern wollte er die zusätzlichen Emissionen gestern aber nicht. Das Kraftwerk Wedel weise mit 36 Prozent einen niedrigeren Wirkungsgrad als andere Kraftwerke auf.

Das Heizkraftwerk Tiefstack etwa habe einen Wirkungsgrad von 38 Prozent, Moorburg liege nach der Fertigstellung bei 46 Prozent. "Deshalb wird Wedel im Winter immer als letztes zugeschaltet", so Kleinmeier. Genauere Angaben könne er nicht machen. Ursprünglich wollte das Unternehmen das Kraftwerk in Wedel 2013 stilllegen.

Doch nachdem das Planfeststellungsverfahren für die Fernwärmetrasse vom Kraftwerk in Moorburg nach einem Gerichtsbeschluss neu gestartet werden musste, soll das Wedeler Kraftwerk zur Versorgung von 180 000 Haushalten bis 2017 weiterlaufen. Die Umweltverbände machen gegen die Trasse mobil und fordern den Bau eines Gaskraftwerks. Am 18. November beginnt ein mehrtägiger Erörterungstermin, bei dem 4600 Einwendungen von Bürgern behandelt werden.