Eine Glosse von Sven Kummereincke

Wenn die Krise ihren Gipfel erreicht, dann gibt's einen Krisengipfel. Früher zumindest. Heute ist immer Krise und deswegen, logisch, auch ständig Krisengipfel. Und dabei lernen wir, dass Rettungsschirme aus einer Eins mit zwölf Nullen bestehen können (und das sogar in Euro) und per Kredithebel noch besser abgeschirmt werden - gegen die Krise. Vor allem, wenn am Gipfel sogar 17 Nullen teilnehmen. Und wen das alles ernsthaft besorgt, dem kann ich nur einen Rat geben: Machen Sie's wie ich. Und vergessen Sie den ganzen Quatsch.

Stell dir vor, es ist Krise, und keiner geht hin. Dann gibt's nämlich auch keine. Denn Krise ist wie Warzenbesprechen - klappt nur, wenn man dran glaubt. Und ich glaube, dass mein Geld auch morgen noch aus dem Automaten kommt und der Wirt meines Vertrauens mir dafür reinen Wein einschenkt. Sogar griechischen.

Im Ernst: Das kann doch niemand mehr ernst nehmen. Früher dachte ich, dass die Kurse eines Unternehmens, das gute Geschäfte macht, steigen. Und dass Kaffee teurer wird, wenn die Verbraucher-Nachfrage wächst. Und dass der Storch die Kinder bringt. Wobei letztere These den deutlich größten Wahrheitsgehalt hat.

Als ich dann erfuhr, dass es eigentlich gar keine Börsenhändler mehr gibt, sondern Computer mit Computern in Millisekunden um Aktienkurse, Schweinehälften-Preise und Euro-Anleihen zocken, wusste ich, dass es sich nicht lohnt, Sorgen zu haben. Das Ganze ist eher so ein globaler Witz, das Welt-Finanzsystem eine riesige Comedy-Veranstaltung. Denn so etwas können sich nun wirklich nur Narren ausdenken. Also: Lachen wir drüber. Und genießen das Leben.

Schönes Wochenende!