Schäuble äußert Verständnis. Regierungen müssten die Finanzmärkte regulieren

Hamburg. Die weltweite Protestbewegung gegen die Macht der Banken hat auch in Deutschland großen Zulauf erhalten. Bis zu 40 000 Menschen beteiligten sich am Wochenende in den großen Städten an Kundgebungen, in denen zum Widerstand gegen den ungezügelten Finanzkapitalismus aufgerufen wurde. Auch auf dem Hamburger Rathausmarkt versammelten sich am Sonnabend nach Polizeiangaben rund 2000 Menschen zu Protestaktionen.

Zu den Demonstrationen nach dem Vorbild der "Occupy Wall Street"-Bewegung hatten unter anderem das Netzwerk Attac, die Linke und die Piratenpartei aufgerufen. Alle deutschen Kundgebungen verliefen friedlich. In Rom dagegen lieferten sich Jugendliche und Polizisten am "Tag des Zorns" stundenlange Straßenschlachten.

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte auf dem G20-Treffen in Paris Verständnis für friedliche Proteste. Die Regierungen müssten den Märkten Grenzen setzen. Dies solle in einer Weise geschehen, "die die Menschen überzeugt". Da sei noch viel zu tun.

Eine Woche vor dem entscheidenden Gipfel zum Euro-Rettungspaket setzten die G20-Staaten die Europäer unter Druck. In den kommenden acht Tagen müsse eine Lösung der Finanzkrise gefunden werden. Sonst sei die gesamte Weltwirtschaft in Gefahr.