Der Anruf bei einer Telefon-Hotline kann zur nervenaufreibenden Geduldsprobe werden. Erst hängt man minutenlang in der Warteschleife und dann stellt sich beim Gespräch mit einem Berater meist heraus, dass einem irgendwelche Informationen über Kundenkarten, Gerätenummern oder kryptische Typbezeichnungen fehlen. Also auflegen, nachschauen, noch mal anrufen, wieder warten und das ganze Problem einem anderen Kundenberater erklären, der natürlich nicht weiß, was man eben schon mit dem Kollegen besprochen hat. Inzwischen tickt die Uhr und der Kunde ist meist mehrere Euro für den teuren Service los.

Daher wird es höchste Zeit, dass die Bundesregierung nun zumindest die kostenpflichtigen Dudelschleifen bei den Hotlines abschaffen will. Lange hat ein Streit zwischen dem unionsgeführten Verbraucher- und dem FDP-geführten Wirtschaftsministerium die dafür notwendige Änderung des Telekommunikationsgesetzes verhindert. In der Zwischenzeit konnten vor allem die Anbieter mit teuren 0900-Nummern ihr Geschäftsmodell perfektionieren und Verbrauchern noch mehr Geld als im Vorjahr abknöpfen.

Nun sollte es keine langen Übergangsfristen mehr geben, sondern kostenlose Warteschleifen ohne Wenn und Aber. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Kunden überhaupt nicht mehr in der Warteschleife hängen und sofort zu einem Kundenberater durchgestellt würden. Seriöse Unternehmen haben dies auch bereits begriffen und arbeiten daran, die Zeit mit den nervtötenden Dudeleien zu verkürzen. Die Verbraucher werden es ihnen danken.