18 Fahrgäste wurden bei dem Unfall verletzt. Staatsanwalt ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. Anrainer der Grindelallee in Sorge.

Hamburg. Dem Fahrer eines Audi, der bei einem riskanten Wendemanöver auf der Grindelallee einen Linienbus übersehen hatte , droht ein Strafverfahren. "Gegen den Mann wird wegen Unfallflucht, fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt", bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers, Sprecher der Staatsanwaltschaft, dem Abendblatt. Dem Autofahrer wird vorgeworfen, am Sonnabend auf der Grindelallee verbotenerweise gewendet zu haben, wodurch ein Bus der Linie 5 zu einer Vollbremsung gezwungen wurde. Dabei stürzten einige Fahrgäste auf den Boden des Gelenkbusses, 18 erlitten Verletzungen. Der Autofahrer beging zunächst Unfallflucht. Am Sonntagabend stellte sich der 21-Jährige der Polizei. Er gab jedoch an, erst aus der Zeitung von dem Unfall erfahren zu haben. Der Bus sei ihm nicht aufgefallen. Sollte der 21-Jährige verurteilt werden, drohen ihm eine Geldstrafe und Führerscheinentzug.

Um gefährliche Wendemanöver auf der Grindelallee zu unterbinden, wurde bereits 2005 eine kleine Mauer zwischen den Fahrstreifen errichtet. Mit einer Ausnahme: Die Unterbrechung vor der Kreuzung an der Sedanstraße soll es Fußgängern ermöglichen, die Straße zu überqueren. Schon damals galt die Lücke als beliebtes Schlupfloch für sogenannte U-Turns. Daniel Wittern, der in einem Copyshop an der Grindelallee arbeitet, hat die Kreuzung stets im Blick. "Das ist eine heikle Stelle." Dort träfen rasante Bus- und Autofahrer auf unachtsame Fußgänger. "Das ist lebensgefährlich."