Er versucht, das große Bildungsknäuel Uni zu entwirren, erklärt Begrifflichkeiten wie Module und Strukturen und hilft nebenbei, Hamburg als neue Heimat zu begreifen. Niklas Schwulst, 21, ist einer von etwa 900 Tutoren, die seit gestern die Flut der Erstsemester empfangen.

Ihm selbst habe die Orientierungswoche damals sehr geholfen, sagt er. Darum wechselt er in diesem Semester die Rolle. "Denn im Grunde geht es darum, die Erstis zu beruhigen", sagt der gebürtige Bochumer, der seit einem Jahr Portugiesisch in Hamburg studiert. Ankommen, Kennenlernen, Studium schmackhaft machen - dafür ist Niklas im Begrüßungskomitee der Uni. Ein Abend in der Schanze inbegriffen - der "Latte-macchiato-Strich" am Schulterblatt giert schließlich ständig nach studentischem Nachschub.

Nach einem Sozialen Jahr in brasilianischen Favelas sollte es für den Studenten aus dem Pott Hamburg sein. "Die Vielfalt an Menschen hier ist beeindruckend", sagt der Südamerika-Fan über sein neues Zuhause. Quartier bezogen hat er in Winterhude. Von hier aus geht der Hobbyjongleur gern ins Theater ("Am liebsten Kampnagel") und hat das Gängeviertel für sich entdeckt. Empfehlungen, die er als Tutor mit geringer Aufwandsentschädigung gerne weitergibt an die "Erstis". Damit die Newcomer genauso gut im neuen Heimathafen Hamburg Fuß fassen wie er selbst.