Großspender, die einer Partei mehr als 10 000 Euro im Jahr geben, werden vom Bundestag mit Namen und Anschrift veröffentlicht - allerdings bis zu zwei Jahre später. So werden Spenden aus Wahlkämpfen oft erst publik, wenn die Wahlen entschieden sind. Bei Spenden von 50 000 Euro oder mehr erscheint der Name sofort auf den Bundestag-Webseiten.

Diese Transparenzregeln sollen die Demokratie vor versteckter politischer Einflussnahme schützen. Siesind nicht zuletzt Folge der Parteispendenaffären vergangener Jahrzehnte. Flick, Kohl, Möllemann - Parteispenden sind ein sensibles Kapitel in der Politik.

Auch heute ist die Theorie besser als die Praxis. Um die Listen mit den Großspendern zu finden, müssen sich Bürger umständlich durch die Parlamentswebseiten klicken und PDF-Dateien mit Hunderten Seiten sichten.

Das Abendblatt hat deshalb unter abendblatt.de/parteispenden eine Webseite konzipiert, auf der sich Wähler leicht und übersichtlich informieren können. Grundlage sind die Rechenschaftsberichte aller Bundestagsparteien von 2002 bis 2009. Daten für das Jahr 2010 erscheinen erst Anfang 2012.