Expertenkommentar: Dirk Petersen plädiert für eine bessere Mülltrennung

Die Hafen und die Elbe sind wunderschön - vor allem, seitdem die Gewässer nicht mehr so verdreckt sind. Doch wie sieht es bei Ihnen zu Hause aus: Entsorgen Sie noch oder trennen Sie schon? Hamburger Müll hat vier Farben: Papier ist blau, grün der Bioabfall, gelb alle Wertstoffe und grau der ganze Rest. Die dazugehörigen bunten Tonnen haben sich mit der städtischen Recyclingoffensive vermehrt. Mülltrennung ist seit Anfang 2011 Pflicht, vorausgesetzt, es gibt genügend Platz für die Tonnen. Doch hier hakt es oft.

Was also tun, wenn in Sachen Mülltonne statt bunter Farben die graue Tristesse dominiert, weil Grundstücke in der Innenstadt oder auch auf einem Hausboot am Kanal nicht genügend Platz für das Tonnensortiment bieten? Da können Verbraucher ihren Müll doch gar nicht trennen, werden Sie jetzt denken. Der eine oder andere ist darüber ganz froh - zum Nachteil von Umwelt und Haushaltskasse. Wenn aller Abfall in der Verbrennungsanlage verschwindet, ist das schlichtweg Ressourcenverschwendung, die sich die Stadtreinigung obendrein gut bezahlen lässt.

Es lohnt also, den Hausmüll getrennt zu entsorgen. Hierfür gibt es öffentlich zugängliche Sammelcontainer. Neben Zeitungen werden Sie dort auch leere Gläser und Flaschen los. Etwas seltener sind Behälter für Müll mit dem grünen Punkt sowie Metalle und Kunststoff. Welche der 900 Container in Ihrer Nähe stehen, können Sie auf der Internetseite der Stadtreinigung nachlesen.

Sind die Standorte einmal ausgemacht, lässt sich die Müllentsorgung mit anderen Tätigkeiten verbinden: einkaufen, ins Büro fahren oder den Nachwuchs zum Kindergarten bringen. So ist die zusätzliche Last weniger lästig, und zu Hause stapelt sich nichts, was keiner haben will. Bleiben die Küchenabfälle: Die vertrauen Sie vielleicht einer "Hamburger Wurmbank" an und machen daraus einfach Komposterde.

Sie sehen, im Notfall geht es auch ohne bunte Tonnen. Viel besser noch als sortierter Müll ist natürlich Müll, der gar nicht erst anfällt. Doch das steht auf einem anderen Blatt Papier.

Dirk Petersen ist Umweltberater bei der Hamburger Verbraucherzentrale ( www.vzhh.de )