Um Protesten der Anwohner vorzubeugen, haben die Planer von Anfang an die Bürger mit in die Entwicklung des neuen Campus an der Bundesstraße einbezogen. Die Furcht vor Widerständen wie etwa beim umstrittenen Bahnhofsbauprojekt Stuttgart 21 schien nicht unberechtigt. Schließlich verändert sich mit dem Uni-Neubau das Gesicht eines ganzen Viertels. Laut Wissenschaftsbehörde haben zehn Informationsveranstaltungen stattgefunden mit rund 500 Teilnehmern. Der von Bürgerinitiativen und Arbeitsgruppen formulierte Wille sei als Empfehlung den Ausschreibungsunterlagen im Architekturwettbewerb beigefügt worden.

Ein Stimmrecht hatten die Bürger allerdings nicht. Sie durften lediglich beratend im Wettbewerb mitwirken. Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) stellte seine Stimme aber in den Dienst der Anwohner. So stimmte er als Jurymitglied "im Einvernehmen" mit den drei von den Initiativen gewählten Vertretern ab.