Das Angebot: Für 15,97 Euro pro Stunde sollen Pädagogen Nachhilfeunterricht geben

Hamburg. Die Hamburger Schulbehörde hat in einem Brief pensionierten Lehrern angeboten, für einen "Höchstsatz von 15,97 Euro pro Förderstunde (45 Minuten)" stundenweise Nachhilfeunterricht an Schulen zu geben. Um das neue Konzept "Fördern statt Wiederholen" umzusetzen, das nach der Abschaffung des Sitzenbleibens gestartet wurde, werden vermehrt Honorarkräfte gesucht.

Bei vielen früheren Lehrern sorgt die Offerte für Empörung. "Dieses Billigangebot ist personalpolitisch und rechtlich inakzeptabel", kritisiert Helge Pepperling, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes Hamburg. Die Pensionäre sind auch deswegen erbost, weil der Senat ihnen zeitgleich das Weihnachtsgeld streichen will.

Behördensprecher Peter Albrecht weist die Kritik zurück: "Die 15,97 Euro sind der übliche Tarif, der jetzt angewandt wird." Zumindest für nicht verbeamtete frühere Lehrer sei das Angebot durchaus attraktiv.

Im Grundsatzstreit über die Rechtmäßigkeit von Honorarverträgen versucht Schulsenator Ties Rabe (SPD) die Wogen zu glätten. In einem Brief an alle Schulleiter sicherte Rabe zu, "keinen Schulleiter mit den Konsequenzen fehlerhafter Verträge alleinzulassen". Die Leiter von Gymnasien weigern sich derzeit, neue Verträge zu unterschreiben.