Die Stadtreinigung Hamburg und die Werbeagentur Ulli Müller wurden für ihre Kampagne frecher Papierkorbsprüche ausgezeichnet.

Hamburg. Die Abfallwirtschaft ist in Hamburg zwar ein Dauerthema - als preisverdächtig gilt sie aber selten. Nun haben die hanseatischen Mülleimer doch noch abgeräumt: Der Verein Deutsche Sprache (VDS) Hamburg hat die Stadtreinigung Hamburg und die Werbeagentur Ulli Müller für ihre Kampagne frecher Papierkorbsprüche mit dem "Elbschwanenorden" 2011 ausgezeichnet. Seit sechs Jahren schon läuft die Kampagne: Mit dicken Sprechblasen pöbeln und schmeicheln sich die roten Mülleimer seither an Passanten heran.

Sprüche wie "Haste mal 'ne Kippe?", "Gib mir den Rest!" oder "Ich bin offen für alles" sollen die Hamburger bewegen, ihren Abfall richtig zu entsorgen. Der VDS, der sich für den Erhalt der deutschen Sprache einsetzt, würdigt die Sprechblasen nun als "herausragendes Beispiel des schöpferischen Umgangs mit der deutschen Sprache". Mit Sprachwitz und Humor, so die Begründung, habe die Kampagne die öffentliche Wahrnehmung des Abfallproblems verändert.

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Geschäftsführer Rüdiger Siechau von der Stadtreinigung und Werbetexter Uli Müller nahmen den Orden in diesem Sinne für verantwortungsvollen Umgang mit den Erzeugnissen nicht nur der deutschen Sprache, sondern der Gesellschaft ganz allgemein entgegen. "Die Kampagne zeigt, dass man in klarer, deutscher Sprache wirksam werben kann", sagte der Regionalleiter des VDS Hamburg, Hans Kaufmann. Und die stellvertretende Amtsleiterin der Kulturbehörde, Marie-Luise Tolle, lobte den Witz der Sprüche: "Kalauer, ja", sagte sie - "aber auf einem Niveau, das es intelligenten Menschen erlaubt zu lächeln."