Ein Kommentar von Kai-Hinrich Renner

Dies sind schwierige Tage für Insa Sjurts, die Geschäftsführerin der Hamburg Media School (HMS): Sie muss quasi aus dem Nichts einen neuen Journalismus-Studiengang für ihr Institut entwickeln, der sich finanziell selber trägt. Für das bisherige Angebot für angehende Journalisten gab es zu wenige Interessenten. Zum einen, weil die Universität einen nahezu identischen Studiengang anbietet. Zum anderen, weil er mit 12 000 Euro einfach viel zu teuer war. Deshalb läuft er 2012 aus.

Nun will die HMS journalistische Führungskräfte weiterbilden. Dieses Angebot muss ein Erfolg werden. Es müssen sich genug Medienhäuser finden, die ihren Chefredakteuren und Ressortleitern eine Weiterbildung an der HMS bezahlen. Floppt das Projekt, könnte es sein, dass die Existenz der gesamten Schule auf dem Spiel steht. Denn ohne ihre Journalismus-Studenten käme die HMS, an der auch Filmemacher und Medienmanager ausgebildet werden und die einst 150 Studienplätze anbieten sollte, nur noch auf etwa 60 Studierende. Eine so kleine Hochschule lässt sich nicht wirtschaftlich führen.

Schon jetzt muss die öffentliche Hand zubuttern. Statt wie geplant für 40 kommt der Staat für 60 Prozent des Etats der halb privaten HMS auf. In Zeiten klammer Kassen will das der Senat nicht mehr lange mitmachen. Das neue Weiterbildungsangebot der Schule für journalistische Führungskräfte ist ihre allerletzte Chance.