Ein Kommentar von Björn Jensen

Die Zielvereinbarung, die der Deutsche Hockey-Bund (DHB) und der Deutsche Olympische Sportbund nach den Olympischen Spielen 2008 mit dem Bundesinnenministerium geschlossen haben, lässt sich am besten mit dem Wort "ambitioniert" beschreiben. Zwei Medaillen, eine davon in Gold, müssen die Auswahlteams im kommenden Sommer in London holen, um die höchste Förderstufe zu rechtfertigen. Da der DHB als kleiner Verband die Fördergelder dringender benötigt als andere Verbände, ist der Druck auf die Bundestrainer immens. Man kann die Vorgaben als mutig ansehen. Oder als größenwahnsinnig.

Aber sie sind realistisch. Bei der gestern beendeten Doppel-Europameisterschaft in Mönchengladbach wiesen insbesondere die Herren nach, dass sie auch drei Jahre nach dem Triumph von Peking wieder einen Kader besitzen, der sich in der Weltspitze behaupten kann. Markus Weise hat eine Mischung aus Führungsfiguren und Arbeitern zu einem schlagkräftigen Team zusammengefügt. Wenn die Spieler in London auf den Punkt fit sind, ist Gold möglich.

Die Damen haben besonders im athletischen Bereich harte Monate vor sich. Mit etwas Mut zur punktuellen Verjüngung seines Kaders wird aber auch Michael Behrmann eine Auswahl zusammenstellen können, die zu den Medaillenanwärtern zählt.

Als erfolgreichste deutsche Mannschaftssportart hat Hockey bei Olympia eine wichtige Rolle. Dass die Teams versuchen, an den eigenen hohen Maßstäben zu wachsen, verdient Respekt und Unterstützung.