Eine Glosse von Sven Kummereincke

Die Auswirkungen werden immer verheerender. Seit die Temperaturkrise den Euroraum fest im Griff hat, sind die Krisenanzeichen nicht mehr zu ignorieren. Experten reden schon von gewaltigen gesellschaftlichen Umbrüchen, auf die wir uns einzustellen haben. Denn auch das Sommerrettungspaket der europäischen Regierungschefs zur Stützung des Euro-Wetters zeigte auf den wichtigsten meteorologischen Märkten keinerlei Wirkung. Der DAX, der Deutsche Außentemperatur-Index, sank auf ein Drei-Jahres-Tief. Auch die wichtigen Wetterstationen in London, Paris und Amsterdam meldeten einbrechende Kurse. Verängstigte Anleger, die lange auf steigende Quecksilbersäulen gesetzt hatten, reagieren und flüchten sich in Fahrenheit-Anlagen in Übersee, die gegenüber Celsius-Anleihen deutlich im Plus liegen.

Die Auswirkungen auf den Alltag lassen sich bereits beobachten. Statt sinnvollen Betätigungen nachzugehen, wie neun Stunden täglich reglos am Strand zu sinnieren, vergeuden nun immer mehr Menschen ihre Zeit in Museen. Auch Theater und Bibliotheken gehören zu den Krisen-Gewinnlern. Das birgt natürlich vor allem Gefahren für die leicht verführbare Jugend. Viele kehren den alten Traditionen wie nächtlichen Partys am Baggersee oder Flatrate-Saufen im Beach-Club bereits den Rücken zu und treffen sich in kleinen Gruppen zu sogenannten Spieleabenden.

Erschütternd.