Hamburg. Der ehemalige Hamburger Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko (CDU) hat gravierende Fehler früherer Senate bei Investitionen in die Infrastruktur der Stadt eingeräumt. "Der Zwiespalt zwischen Sparen und Erhalt der Infrastruktur ist oft zulasten der öffentlichen Substanz gegangen", sagte Gedaschko, der heute Präsident des Bundesverbandes der Wohnungs- und Immobilienunternehmen ist, im Abendblatt-Interview. Gedaschko reagierte damit auf den eindringlichen Appell von Rechnungshof-Präsident Jann Meyer-Abich, den Sanierungsstau bei öffentlichen Gebäuden, Straßen und Brücken zügig aufzulösen.

Gedaschko nannte als Beispiel die Schienenanbindung des Hafens. "Die Hafenbahn mussten wir mit einem Kraftakt wieder instand setzen, nachdem das jahrelang versäumt, die Höchstgeschwindigkeit auf 15 km/h herabgesetzt und Brücken gesperrt worden waren, weil sie keine Loks mehr tragen konnten", sagte der Ex-Senator. "Das sind klare Indizien, dass da über Jahre hinweg geschlampt und viel zu wenig investiert wurde."

Gedaschko unterstützt die ehrgeizigen Ziele des SPD-Senats im Wohnungsbau. "Ich halte die Zielzahl von 6000 neuen Wohnungen jährlich für richtig, um einen relativ entspannten Wohnungsmarkt zu haben", sagte der Ex-Senator. Es werde aber einige Jahre dauern, bis die Marge erreicht werde.