Heute Krisensitzung nach dem Steinschlag. Bezirk und Stadt streiten um die Kosten

Hamburg. Nach dem Steinschlag aus dem Turm der Kirchenruine St. Nikolai an der Willy-Brandt-Straße will ein Unternehmer mehr als 100 000 Euro in den Erhalt und die Sicherung der Fassade investieren. Nach Abendblatt-Informationen hat der Investor zugesichert, die Kosten für die Einrüstung des fast 150 Meter hohen Turms und den Unterhalt des Gerüsts für ein Jahr zu tragen. Der Name des Unternehmers wird offiziell noch nicht bekannt gegeben. Unklar ist, ob die Stadt auf sein Angebot eingehen wird. Heute wollen sich der Bezirk, das Denkmalschutzamt und andere Behörden zu einem Krisengespräch treffen und über eine Sanierung der ehemaligen Hauptkirche beraten.

Am Mittwoch war ein zehn Kilogramm schwerer Mauerstein aus 100 Meter Höhe auf den Fahrradweg der Willy-Brandt-Straße gefallen. Eine Spur der Hauptverkehrsstraße in Richtung Innenstadt wurde daraufhin für unbestimmte Zeit gesperrt.

Über die Kosten und Zuständigkeiten einer Sanierung streiten sich jetzt der Bezirk Mitte und die Stadt. Eine Einrüstung des Turms war bereits vor knapp vier Jahren im Bezirk vorbereitet worden, dann aber am Veto von Oberbaudirektor Jörn Walter gescheitert. Grund: Das Gerüst sollte mit einem riesigen Werbeplakat finanziert werden - dies hielt Walter nicht für angemessen.