Es gibt wenig Mittel, Syriens Despoten Assad zu stoppen.

Wie unfähig müsse der Mensch sein, aus Erfahrung zu lernen, wenn sich Geschichte wiederhole, überlegte der Dramatiker George Bernard Shaw. Derzeit sieht die Weltgemeinschaft hilflos zu, wie sich im Nahen Osten, ohnehin eine der besonders leidgeprüften Regionen der Historie, Geschichte blutig wiederholt.

1982 hatte der damalige syrische Diktator Hafis al-Assad die rebellische Stadt Hama mit einem mörderischen Hagel aus Artilleriegranaten eingedeckt und dann Spezialeinheiten entsandt. Bis zu 30 000 Menschen starben. Dem Lexikon-Eintrag "Massaker von Hama" wird nach den jüngsten Gewaltexzessen der Armee in Hama nun die Jahreszahl 2011 hinzugefügt werden müssen. Assads Sohn und Amtserbe Baschar, der längst alle Hoffnungen auf eine demokratische Öffnung Syriens enttäuscht hat, wählt den Weg der brutalen Repression, die auch Markenzeichen seines Vaters war. Hilflos angesichts dieser Barbarei ist die Weltgemeinschaft deshalb, weil Sanktionen und Resolutionen allein kaum jemals Tyrannen in die Knie gezwungen haben. Schon gar keinen, der mit Partei, Armee, Geheim- und Sicherheitsdiensten ein derart solides Fundament der Macht hat wie Baschar al-Assad. Hilflos auch deshalb, weil eine internationale Militärintervention wenig wahrscheinlich ist. Syrien ist militärisch sehr viel stärker als etwa Libyen, an dessen Regime sich die Nato bereits seit Monaten mit nur bescheidenem Erfolg abarbeitet. Und hilflos deshalb, weil Syrien über seinen Verbündeten Iran sowie die angeschlossenen Terrormilizen Hisbollah und Hamas ein furchtbares Instrument in der Hand hält, um die ganze Krisenregion in Brand zu setzen.

Obwohl die Arabische Revolution derzeit einige massive Rückschläge hinnehmen muss, ist der unbändige Freiheitswille dieser Völker letztlich die wirkungsvollste Waffe gegen die Despoten. Die Möglichkeit des Westens, den unterdrückten Menschen zu helfen, sind begrenzt: eben Sanktionen gegen die Regime, deren politische Isolierung, die Unterstützung der Demokraten. Wenigstens diese Instrumente sollten genutzt werden. Damit sich Geschichte nicht mehr so entsetzlich wiederholen kann wie in Hama.