Schon auf der Winsener Straße, auf die ich vom Sinstorfer Kirchweg kommend einbiege, überhole ich Autos ohne Ende. Den Radweg habe ich für mich allein, auf der Fahrbahn staut sich der Verkehr. Hinter dem Harburger Bahnhof geht es über die Hannoversche Straße und die Alte Harburger Elbbrücke Richtung Wilhelmsburg und weiter in den Hafen. Hier ist wie immer höchste Konzentration gefragt: Die schräg über Straßen und Gehwege verlaufenden Schienen der Hafenbahn bergen höchste Sturzgefahr. Insgesamt sind acht solcher Radlerfallen zu überqueren.

Unangenehm auch die schlagkräftigen Windstöße, die die verdammt schnell entgegenkommenden Lastwagen auf dem Rethedamm, dem Neuhöfer Damm und dem Rossdamm mir im Sekundentakt verpassen. Man tut gut daran, den Lenker kräftig festzuhalten.

Durch Hamburgs hässlichsten Fußgängertunnel geht es auf den Reiherdamm zum Alten Elbtunnel, in dem man derzeit wegen der Bauarbeiten das Rad schieben muss, wenn man vormittags in Richtung Innenstadt unterwegs ist. Das kostet ein wenig Zeit - aber gleich ist das Ziel ja auch schon erreicht.

An den Landungsbrücken trete ich noch einmal kurz in die Pedale und bewältige den letzten anstrengenden Anstieg an der Helgoländer Allee. Nach 53 Minuten habe ich den Treffpunkt am Verlag erreicht. Als Zweiter, knapp nach der Bahnfahrerin, aber vor den lieben Kolleginnen in den Autos.