Immer mehr Förderschüler besuchen Regelschulen. Boom stellt Behörde vor Probleme

Hamburg. Der Run von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf allgemeinbildende Schulen in Hamburg hält an. Nach den aktuellen Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr, die dem Abendblatt vorliegen, wird sich der Anteil der Kinder, die nach dem Inklusions-(Einschluss-) Prinzip vorwiegend an Grund- und Stadtteilschulen unterrichtet werden, etwa verdoppeln. Für die ersten Klassen sind 512 Jungen und Mädchen angemeldet (Schuljahr 2010/11: 540). Noch einmal 627 Kinder wechseln auf die fünfte Klasse einer Stadtteilschule (2010/11: 556).

Seit dem vergangenen Schuljahr können Eltern wählen, ob sie ihr behindertes oder benachteiligtes Kind auf eine Sonder- oder eine allgemeinbildende Schule schicken. Die Kehrseite: Es gibt Sonder- und Förderschulen, für die kein Kind mehr angemeldet wurde.

GAL-Schulexpertin Stefanie von Berg wirft der Schulbehörde "eine offenbar katastrophale Planung und Steuerung beim Einsatz von Sonderpädagogen" vor. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hält dagegen, dass zusätzlich zu den rund 350 Sonderpädagogen noch einmal 108 Sozialpädagogen und Erzieher eingesetzt werden sollen. Auch Rabe ist sich nicht sicher, ob genügend Lehrkräfte schon zum Unterrichtsstart an allen Schulen vorhanden sein werden.