An diesem Wochenende fand der 15. Welt-Astra-Tag an den Landungsbrücken statt; gleichzeitig ging auch das Duckstein-Festival zu Ende.

Hamburg. Er ist extra aus dem Süden gekommen, mehrere Hundert Kilometer, zum Welt-Astra-Tag nach Hamburg. Und nun steht Michael Meyer, 41, vor den St. Pauli-Landungsbrücken und trinkt das falsche Bier. Er hält eine Dose Holsten in der Hand und ist sich keiner Schuld bewusst. Als Hesse sei er "unwissend und mutig", sagt er. "Außerdem ist doch beides Hamburger Bier." Seine Freundin Monique Furch, Vollbluthanseatin, steht ihm bei. "Holsten ist schon okay", sagt sie. "Das kommt ja auch aus der Stadt. Aber hätte man uns heute Beck's verkaufen wollen, hätten wir natürlich abgelehnt."

Zum 15. Mal fand am Sonnabend an den St. Pauli-Landungsbrücken der Welt-Astra-Tag statt. Astra und St. Pauli, das war schon immer eine große Liebe. Und inzwischen wird sie jährlich zelebriert. Früher ein kleines Hoffest auf dem Gelände der alten Bavaria-Brauerei an der Bernhard-Nocht-Straße, hat sich die Astra-Party inzwischen zum großen Festival vor der Hafenkulisse der Landungsbrücken entwickelt. Von 13 Uhr bis Mitternacht spielten auch in diesem Jahr zahlreiche Live-Bands, unter anderem die Hip-Hopper von Blumentopf, die Indie-Elektro-Formation Momofoko und die Göttinger Alternative Rocker Alpha Academy. Unter den Zuschauern beherrschten Totenkopfmotive und "Astra Kiez König"-Pappkronen das Bild.

Von 13 Uhr bis Mitternacht dauerte das Programm, dann schweiften die Gäste ins Hamburger Nachtleben aus. Die Veranstalter sprechen von bis zu 70 000 Zuschauern, die Polizei von 25 000. Es sei relativ ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Ebenfalls zu Ende ging an diesem Wochenende das Duckstein-Festival zwischen der Michaelisbrücke und der Admiralitätstraße. Zehn Tage lang war hier neben Essen und Trinken internationale Kunst geboten: Artisten, Kabarettisten und Theaterkünstler hatten ihre Auftritte auf schwimmenden Bühnen. Highlights waren die brasilianische Sängerin Bê, das belgisch-britische Straßentheater The Primitives und das Duo Supernova, das den Wiener Walzer aufs Trapez statt aufs Parkett brachte.

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