100 Millionen Euro mindestens: So viel müsste Hamburg ausgeben für eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Kongresszentrums. 100 Millionen Euro. Eine Eins mit acht Nullen für Tagungsräume, von denen die meisten Hamburger nichts haben außer einem in die Jahre gekommenen Konzertsaal, zu dem es zahlreiche Alternativen gibt. Das lässt sich nur schwer durchargumentieren.

Ja, eine Handels- und Wirtschaftsmetropole profitiert von Kongressen, von Tagungen internationaler Experten, von Wirtschafts- und Wissenschaftskompetenz, die in die Stadt kommen, von Multiplikatoren, die nach der Heimreise Hamburg weiter im Herzen tragen. Aber bedarf es für Kongresse, die alle paar Wochen stattfinden, eines eigenen Zentrums?

Unter rein nostalgischen Gesichtspunkten mag das CCH ja seine Daseinsberechtigung haben. Genau wie Schlaghosen und Plateauschuhe. Aber dafür 100 Millionen Euro ausgeben?

Die Fläche am Dammtor ist viel wert, eine Fläche, an der private Investoren genauso interessiert sein dürften wie die Planer der Universitätserweiterung. Es darf jetzt keine Denkverbote in den Senatsbehörden geben. Ein kleines, modernes Kongresszentrum - integriert in der Hamburg-Messe? Durchaus ein Modell. Ein privatisiertes CCH? Warum nicht. Der einzige absehbare Fehler wäre, aus reiner Nostalgie am Jetzt festzuhalten.