Für ein Unternehmen wie die Haspa ist ein Marktanteil von 50 Prozent Segen und Fluch zugleich. Zwar kann die Sparkasse mit ihrer Geschäftspolitik in Hamburg die Maßstäbe für die Branche setzen. Gibt es aber Probleme, verkehrt sich dieser Vorteil ins Gegenteil: Jede Panne wird sehr schnell zum Stadtgespräch.

Das hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren gleich mehrfach gezeigt. Erst waren es die Lehman-Zertifikate, dann die Nutzung von Psycho-Profilen für die Kunden, eine Datenschutzlücke - die die Haspa sogar ein Bußgeld von 200 000 Euro kostete - und ein unglücklich formulierter Brief, der so verstanden werden konnte, als habe die Sparkasse mit Unterstützung von Grundschulen die Eltern dazu gedrängt, für ihre Kinder ein Girokonto bei der Haspa zu eröffnen.

Auch wenn all dies offensichtlich nicht zu einer gravierenden Abwanderung von Kunden geführt hat, lassen diese Vorgänge den Vorstand nicht kalt. Mehrfach haben die Top-Manager zuletzt glaubhaft versichert, man habe Lehren daraus gezogen und werde künftig mehr dafür tun, nicht mehr mit derartigen Fehlleistungen in die Schlagzeilen zu geraten.

Umso ungelegener kommen der Haspa nun die Probleme bei der IT-Umstellung. Zwar lässt sich von außen schwer beurteilen, ob die Computerspezialisten bei der Vorbereitung Fehler gemacht haben oder ob die Pannen tatsächlich nicht vorher absehbar waren. Eines steht aber außer Zweifel: Es macht keinen guten Eindruck, die Schwierigkeiten, die für eine Vielzahl von Kunden erkennbar waren, öffentlich erst auf Nachfrage einzuräumen. Besser hätte es der Haspa angestanden, damit proaktiv umzugehen.