Eine Glosse von Vanessa Seifert

Jetzt bitte die Lippen spitzen und genussvoll die Augen schließen (am besten allerdings erst nach der Lektüre): Heute feiert die Welt den "Tag des Kusses". Dieses Datum zum Knutschen bildet kalendarisch eine Lustachse zwischen dem "Tag des deutschen Bieres" (23. April), den man(n) auch problemlos täglich begehen kann, und dem "Tag des deutschen Butterbrots" am 30. September. Für den "Tag der Tage" war offenbar kein Datum mehr frei. Dafür dürfen wir den 13. August feuerrot im Kalender anstreichen - den "Tag des Rauchmelders".

Für heute haben uns Marketing-Strategen aber erst einmal das Feuer der Leidenschaft verordnet. Mancher Kollege wird hoffentlich wachgeküsst, andere womöglich halb ins Koma geknutscht. Wie Kristina Reinhart aus dem Schanzenviertel, die mit ihrem Freund Nikola Matovic seit 2009 den Weltrekord hält: Länger als 32 Stunden (!) dauerte das Lippenbekenntnis der beiden. Mund-zu-Mund-Beatmung ohne medizinische Indikation eben.

Andere Hamburger dürfen diesen Rekord gern brechen - Amerikaner irgendwo aus Iowa kämen dafür allerdings in den Knast. In diesem Bundesstaat darf ein Kuss per Gesetz nicht länger als fünf Minuten dauern. Arg puritanisch, aber ein paar Regeln gelten auch in der Bussi-Bussi-Gesellschaft. Lektion 1: rechts vor links, also zuerst auf die rechte Wange.

Interessant für Frauen: Jeder Kuss ist ein Lifting. 30 Muskeln werden bewegt, das strafft die Haut. Für Männer: Wer gerade geküsst hat, fährt (noch) besser Auto, behaupten US-Forscher. Geben Sie also guten Freunden - und auch ihrem Partner - ein Küsschen. Notfalls aus Schokolade.